DER SPITZNAME
DER SPITZNAME ★★★★☆☆
Start: 19.12.2024 | FSK 6
Deutschland 2024
Genre: KomödieLänge: 90 Min.
Regie: Sönke Wortmann
Buch: Claudius Pläging
inspiriert von "Le prénom" von Alexandre De La Patellière, Matthieu Delaporte
Casting: Anja Dihrberg
Buch: Claudius Pläging
inspiriert von "Le prénom" von Alexandre De La Patellière, Matthieu Delaporte
Casting: Anja Dihrberg
Cast: Iris Berben, Christoph Maria Herbst, Florian David Fitz, Caroline Peters, Justus von Dohnányi, Janina Uhse, Kya-Celina Barucki, Jona Volkmann u.a.
Kamera: Andreas Berger
Schnitt: Martin Wolf
Musik: Helmut Zerlett
Kamera: Andreas Berger
Schnitt: Martin Wolf
Musik: Helmut Zerlett
Anna und Thomas (Uhse, Fitz) wollen heiraten und haben die Familie in die Tiroler Alpen
eingeladen. Stephan (Herbst) sinniert typisch schlecht gelaunt im Ski-Lift über das aktuelle Leben
der Böttchers, Wittmanns, Bergers und Königs: Anna hat überraschend doch noch Karriere als Schauspielerin gemacht, Thomas steht kurz davor, in den Vorstand eines Immobilienkonzerns aufzusteigen
– vorausgesetzt, er besteht die obligatorische
Sensibility-Schulung. Stephans Frau Elisabeth (Peters) arbeitet zwar noch als Lehrerin, bessert die Haushaltskasse aber heimlich
mit Bitcoin-Handel auf. Und René (von
Dohnányi), verheiratet mit Dorothea (Berben) und seit drei Jahren Eltern von Zwillingen,
entpuppt sich als überfürsorglicher papaholic. Stephan selbst wurde kürzlich als Professor aus der Uni entlassen; es gab da einen
Vorfall. Und mit Cajus (Volkmann), 18,
und Antigone (Barucki), 17, bringt
Stephan und Elisabeths jugendlich-woker
Nachwuchs zusätzlich Reibefläche in die erhoffte
Winteridylle. Am Ende steht nicht mehr allein die geplante Hochzeit auf der Kippe ...
Vom ersten Moment an hat mich dieser dritte Teil der Namen-Reihe (Der Vorname, der Nachname...) überraschend gut unterhalten. Damit hatte ich ehrlich gesagt nicht mehr gerechnet. Die Mono- und Dialoge sind knackig-pointiert geschrieben, mit Gaudi gespielt (von ein paar unglücklich gekünstelten Momenten mal abgesehen), der dramaturgische Aufbau des wohlkoordinierten Chaos verlässlich. Zwar kommen die diversen Konflikte erwartbar daher und schwimmen im derzeit aktuellen Fahrwasser von Filmen wie Alter weißer Mann, aber man ist ja schon zufrieden, wenn das Gesamtkonstrukt nicht völlig an den Haaren herbeigezogen erscheint. Im Übrigen bietet die Story ein geschickt variiertes Topos zum me-too-Komplex. Leider kommt das Schauspiel-Multitalent Justus von-Dohnányi hierbei schmerzlich zu kurz.
Mit einem weiteren Klagelied über den Umstand, dass wir in schwierigen - weil woken - Zeiten leben, in denen es deshalb so massiv kracht, weil einfach jede/r immer Recht haben will, gönnt uns Regisseur Sönke Wortmann eine erfreulich kurzweilige Weihnachtskomödie in stimmigem Ambiente - Höhenkoller inclusive.
cnm
Fortsetzungen sind selbstredend nicht auszuschließen (wie etwa Der Doppelname, der Namenlose, Der Beiname, Der Mädchenname...)
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