MEGALOPOLIS

MEGALOPOLIS ★★½☆☆☆
Filmstart: 26.09.2024 | FSK 12
  • links: Adam Driver | ©2024 American Zoetrope / Megalopolis / Mihai Malaimare Jr.



USA 2024
Genre: Sci-Fi, Allegorie

Länge: 138 Min. (langer Film)
Regie: Francis Ford Coppola
Buch: Francis Ford Coppola
Casting: Courtney Bright, Nicole Daniels
Cast: Adam Driver, Giancarlo Esposito, Nathalie Emmanuel, Aubrey Plaza, Shia LaBeouf, Jon Voight, Jason Schwartzman, Talia Shire, Grace VanderWaal, Laurence Fishburne, Kathryn Hunter, Dustin Hoffman, James Remar u.a.
Kamera: Mihai Malaimare Jr.
Schnitt: Cam McLauchlin, Glen Scantlebury, Robert Schafer
Musik: Osvaldo Golijov, Grace Vanderwaal

Einst war New Rome der Nabel der Welt, das Zentrum der Macht, unangreifbar, unverletzlich. Doch Korruption und Gier haben die Metropole ausgehöhlt, der Zahn der Zeit nagt an den kolossalen Bauten, welche sich gen Himmel recken. Einer hat nicht aufgehört, große Träume für New Rome zu verfolgen: Cäsar Catilina, Nobelpreisträger und Erfinder des Zauberstoffs Megalo. Er hat eine Vision, wie es wieder bergauf gehen, eine bessere Zukunft für alle Menschen entstehen kann. Damit macht er sich Bürgermeister Franklyn Cicero zum Gegenspieler, der um Machterhalt und Fortbestand der alten Eliten kämpft, auch wenn er damit das Schicksal seiner Stadt besiegeln würde. Zwischen den beiden Männern steht die schöne Julia, Tochter des Bürgermeisters und Geliebte des Erfinders. Ein Kampf steht bevor: um Julias Seele, und um die Seele von Megalopolis… 

Mit einem kruden Mix aus visueller Opulenz, etwas steif anmutender Theatralik (samt Shakespeare-Zitaten) und so aufgesetzter wie aufdringlicher Symbolik (wofür mag New Rome wohl stehen?) läutet F. F. Coppola sein Vermächtnis ein.
Die Dialoge, Dramaturgie und Zeitebenen hat er dabei so wüst durcheinander gewirbelt, dass ich überzeugt bin, nicht der Einzige zu sein, der das kaum durchschaut hat.
Im Großen und Ganzen scheint Coppola uns (sehr pathetisch, wie auf dem Sterbebett) zurufen zu wollen: die Gesellschaft steuert auf den Abgrund zu; kehren wir um und gestalten sie neu, bevor es zu spät ist. Um sagen zu können, wie sich der Kinogigant zu den Themen Sozial- und Klimapolitik, zu einer queerfreundlichen Gesellschaft und der Rolle der Frau in ihr letztlich stellt, war mir der Film entschieden zu verschwurbelt und müsste ich ihn wiederholt schauen. Fest steht für mich, dass Megalopolis im Mindesten ein formal so (eitel) überfrachteter wie inszenatorisch unbeholfener Film ist, wenn er es nicht schafft, Normalos wie mich mit ins Boot zu holen.

Ein MegaBudget von 120 Millionen ist - offenkundig - kein Garant für den großen, bedeutsamen Wurf, den Coppola hier auf dem Plan hatte. Er täte gut daran, sich von Künstlern wie Wim Wenders an die Wirksamkeit reduzierter Mittel mit Fokus auf eine veritable, eine lohnende Botschaft erinnern zu lassen.

cnm 

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