CRANKO

CRANKO ★★☆☆☆
Filmstart: 03.10.2024 | FSK 12
Sam Riley | © Philip Sichler / Zeitsprung Pictures / SWR / Port au Prince Pictures




Deutschland 2024
Genre: Biopic
Länge: 128 Min. (langer Film)
Regie: Joachim A. Lang
Buch: Joachim A. Lang
Casting: Marc Schötteldreier Casting & Producer's Friend
Cast: Sam Riley, Max Schimmelpfennig, Hanns Zischler, Lucas Gregorowicz, Louis Nitsche, Marcus Calvin, Sascha Göppel, Stefan Weinert u.v.m.
Kamera: Philip Sichler
Schnitt: Jan Henrik Pusch
Musik Supervision: Jens Quandt (Snowland)

Stuttgart 1960 – als der Choreograph John Cranko mit dem Flugzeug landet, ahnt er nicht, dass dieser Moment sein Leben verändern wird. Er soll am städtischen Ballett als Gast choreographieren. In London, wo er aufgrund seiner Homosexualität zahlreiche Demütigungen bis hin zu einem Arbeitsverbot hinnehmen musste, hält ihn nichts mehr. In der beschaulichen Stadt erholt sich John Cranko von den erniedrigenden Erfahrungen, und niemand scheint sich an seinem unkonventionellen Lebensstil zu stören. Er wird nach kurzer Zeit Ballettdirektor, Liebling des Publikums, gibt sich seiner Kunst und einem berauschenden Lebensstil hin, hat Affären, durchleidet private Rückschläge und tiefe Krisen, führt sein Büro in der Theater-Kantine und bezeichnet seine Compagnie als ‚seine Kinder‘. Der rasante und steile Aufstieg bis zur Weltspitze, das „Stuttgarter Ballettwunder“, machen John Cranko zu einem Superstar seiner Zeit. Angetrieben von der Besessenheit und Leidenschaft für die Arbeit ist Cranko permanent auf der Suche nach Perfektion. Seine Geister sollen den Getriebenen niemals ganz loslassen.

Mit Liebe zum (psychologischen) Detail erzählt Lang die Geschichte eines sowohl ver- als auch getriebenen Ausnahmetalents. Die Sehnsucht des Choreografen nach einem geeigneten Partner (gegen die Einsamkeit) und die stetige Suche nach inszenatorischer Perfektion hielten seinen Motor am Laufen, erodierten ihn andererseits aber auch, seelisch wie körperlich. In diesem Biopic wird keine übliche Chronologie eines Lebens abgefrühstückt, sondern wir bezeugen intensiv die schwierige aber auch erfolgreiche Schaffensphase im Stuttgarter Exil. Traurigerweise verstarb der Künstler bereits mit Mitte 40, umgeben von seiner Compagnie. Dass mir persönlich diese engagierte Arbeit ein wenig steif und aufgesagt erschien, möchte ich nur am Rande erwähnen; womöglich bin ich dem Film schlicht nicht gewachsen.

cnm 

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