THE APPRENTICE - THE TRUMP STORY
Jeremy Strong, Sebastian Stan © APPRENTICE PRODUCTIONS ONTARIO INC. / PROFILE PRODUCTIONS 2 APS / TAILORED FILMS LTD / DCM |
Kanada, Irland, Dänemark, USA 2024
Länge: 120 Min.
Buch: Gabriel Sherman
Casting: Stephanie Gorin CSA, C.D.C., Carmen Cuba
Kamera: Kasper Tuxen, DFF
Schnitt: Olivia Neergaard-Holm, Olivier Bugge Coutté
Musik: David Holmes & Brian Irvine, Martin Dirkov
New York in den 1970er-Jahren. Noch steht der aufstrebende Millionärssohn Donald J. Trump am Anfang seiner Karriere. Doch er ist wild entschlossen, den Erwartungen seines übermächtigen Vaters nicht nur zu genügen, sondern schnellstmöglich aus dessen Schatten zu treten. Er will in der Immobilienbranche von Manhattan auf eigene Faust reich und anerkannt sein - nur weiß er nicht, wie. Als er dem Mann begegnet, der zu einer der prägendsten Figuren seines Aufstiegs wird: Roy Cohn, dem gewieften Rechtsberater und Fixer im Politgeschäft, dem Mann für alle Fälle, ist sein Aufstieg bereits besiegelt. Als Einflussreicher Anwalt und helfende Hand von Senator McCarthy ließ der bei dessen Kommunistenjagd angebliche Verräter gnadenlos aufspüren. Sofort erkennt Cohn das gewaltige Potenzial des jungen Trump. Wie besessen, schult er Zug um Zug seinen überaus gelehrigen Schützling darin, wie man Macht und grenzenlosen Reichtum durch Betrug, Erpressung und die Manipulation der öffentlichen Meinung anhäuft. Gleichermaßen genießen beide die Lust, die es bereitet, Furcht zu verbreiten, bis Trump zum Beweis seiner erfolgreichen Schulung letztlich sogar seinen Lehrmeister aufs Bitterste verrät.
Mit seinem beißend sezierenden Blick auf die Maskeraden und Machenschaften Donald Trumps schafft es Regisseur Ali Abbasi, dass wir zugleich zu ihm auf- und auf ihn herabschauen (hervorragend: Sebastian Stan). Der junge Aufsteiger hat in vielen anfänglichen Szenen etwas durch und durch Menschliches, beinahe Liebenswertes, wie er so da sitzt und aus der Ferne jene anschmachtet, die es längst in den Club der Millionäre geschafft haben, wie charmant er die Frau seiner Wahl hofiert, um ihr Herz zu gewinnen (um sie dann später wie ein ungeliebtes Spielzeug mit sich herumzuschleppen).. Formal sieht der Film eher roh aus: schmales Bildformat, mäßige Auflösung, Schulterkamera... The Apprentice hat dadurch über die gesamte Strecke die Anmutung einer Dokumentation aus den 80ern. Was natürlich die beste Form ist, weil Abbasi so a) Archivmaterial mit neu gedrehtem mühelos kombinieren kann und wir b) immer das Gefühl haben, wirklich "dabei zu sein".
cnm
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