EMILIA PÉREZ

EMILIA PÉREZ ★★★★★½
Start: 28.11.2024 | FSK 12
Zoe Saldaña, Karla Sofía Gascón | © Neue Visionen Filmverleih, Wild Bunch Germany



Frankreich, Mexiko 2024

Genre: Drama, Thriller, Musical, LGBTQI+
Länge: 130 Min. (langer Film)
Regie: Jacques Audiard
Buch: Jacques Audiard
Choreographie: Damien Jalet
Casting: Carla Hool, Christel Baras
Cast: Zoe Saldaña, Karla Sofía Gascón, Selena Gomez, Adriana Paz, Édgar Ramirez, Mark Ivanir, Eduardo Aladro, Emiliano Edmundo Hasan Jalil u.a.
Kamera: Paul Guilhaume, AFC
Schnitt: Juliette Welfing
Musik und Songs: Clément Ducol, Camille

Die Anwältin Rita ist ein kleines Licht in einer großen Firma: überqualifiziert, aber unterrepräsentiert. Ihrer Kompetenz verdanken Drogendealer, Mörder und Kartellbosse die Freiheit. Im Blitzlichtgewitter sonnt sich nach jeder erfolgreichen Verhandlung ihr stets korrumpierbarer Chef. Eines Tages bietet sich der frustrierten Frau ein Ausweg: Kartellboss Manitas del Monte will mit ihrer Hilfe aus der Mafia- Welt aussteigen. Rita soll den Schlussstrich unter sein zweifelhaftes Lebenswerk ziehen, ein neues Leben für seine Frau Jessi und die Kinder organisieren und einen Plan umsetzen, den er seit Jahren im Verborgenen vorbereitet hat: sich voll und ganz in die Frau zu verwandeln, die er tief im Inneren schon immer war: Emilia Pérez. Die Operation gelingt, doch die Vergangenheit Emilias ist eine Geschichte, die nur ihren eigenen Regeln gehorcht, die wiederkehrt und sich mit aller Gewalt rächen wird.

M.E. handelt es sich bei Emilia Pérez um ein cineastisches Unikat. Denn die Arbeit vereint Drama mit Thriller mit Mafia-Epos mit Musical. Das liest sich vielleicht absurd, aber die Rechnung geht voll auf! Denn auf jeder seiner Ebenen ist der Film innovativ, stark und verdammt kreativ umgesetzt. Die Gesänge überzeugen durch die Bank, sind manchmal eine Kombination aus Sprechgesang, Dialog, Chören, es fügen sich energiegeladene Choreographien organisch ein, bei allem Herzschmerz gibt es nie einen Drall zur kitschigen Verklärung, ja und dann... wäre da noch das Thema, das allein schon überwältigt: ein Mafiaboss, ein Brocken von Mann, der unbedingt eine Frau sein möchte... Ehrlich gesagt würde ich nicht glauben, dass so etwas gelingen kann, hätte ich es nicht selbst erlebt.

Einen kleinen Logikfehler gibt es m.M.n. schon: dass Emilia nach Jahren von der eigenen Familie nicht sofort erkannt und "enttarnt" wird, z.B. wegen ihrer Stimme, Geruch oder Gesten. Das ist ein wenig behauptet; dem Unterhaltungswert des Films jedoch kaum abträglich.

Fantastisches Kinoerlebnis, ohne Wenn und Aber empfohlen!

cnm 

Hier nur ein paar der zahllosen Preise, mit denen der Film ausgezeichnet wurde:
Cannes 2024: Preis der Jury, Beste Darstellerin, Soundtrack Award | Europäischer Filmpreis 2024: Bester Film, Beste Regie, Beste Darstellerin, Bestes Drehbuch, Bester Schnitt | Hamburg 2024: Douglas Sirk Preis | Stockholm 2024: Publikumspreis - Bester Film ... [Quelle: Wikipedia]

Edit am 6. Januar 2025 - Bei den Golden Globes erhielt der Film die Auszeichnungen
„Beste Komödie oder Musical“, „Bester Fremdsprachiger Film“, „Beste Nebendarstellerin“ (Zoe Saldaña) und „Bester Original Song“ („El Mal“ von Clément Ducol, Camille)

Emilia Pérez gewinnt bei den 97. Oscars® die Trophäe für die „Beste Nebendarstellerin“ (Zoe Saldaña) und in der Kategorie „Bester Original Song“ („El Mal“ von Clément Ducol und Camille)

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