RED ROOMS - ZEUGIN DES BÖSEN
Länge: 118 Min.
Buch: Pascal Plante
Cast: Juliette Gariépy, Laurie Babin, Élisabeth Locas, Maxwell McCabe-Lokos, Natalie Tannous, Pierre Chagnon, Guy Thauvette, Charlotte Aubin u.a.
Schnitt: Jonah Malak
Musik: Dominique Plante
Zwei Frauen, die während mehrerer Tage an einem Gerichtsprozess teilnehmen (und dafür teilweise sogar die Nacht vor dem Gerichtsgebäude verbringen), beobachten den Hergang des Prozesses gegen einen als Serienmörder angeklagten Mannes. Der soll drei Frauen gequält, misshandelt und getötet, die Vorgänge gefilmt und diese Filme ins Netz gestellt haben. Ein unvorstellbares Verbrechen. Noch fehlt es an den entscheidenden Beweisen. Im Laufe des Films lernen wir vor allem die zentrale Figur Kelly-Anne kennen, die das Dark Web zu betreten imstande ist und ihre eigenen Pläne verfolgt.
Das überaus Bemerkenswerte an diesem Thriller ist, dass er Hochspannung erzeugt und dabei auf die üblichen Mittel des Genres verzichten kann: wir sehen nicht eine Gräueltat, lediglich sind ein paar Audiofiles zu hören, die aus dem Gerichtsgebäude in den Flur dringen, während die Videos unter Ausschluss der Öffentlichkeit für die Geschworenen abgespielt werden. Damit nimmt uns der Regisseur mit auf eine völlig andere Ebene des Thrillers, nämlich die der eiskalten Analyse, des Selbstzweifels und des falschen Scheins. In dieser zurückhaltenden und doch stets unter Strom stehenden Erzählung können wir bis zum Schluss keine der Figuren mit Sicherheit ein- und zuordnen, denn ihre innersten Wahrheiten bleiben im Verborgenen, und der Schrecken ist allgegenwärtig.
cnm
Kommentare
Kommentar veröffentlichen