REINAS - DIE KÖNIGINNEN

REINAS - DIE KÖNIGINNEN ★★★★½
Originaltitel: | Start: 05.12.2024 | FSK 12
Luana Vega Sousa, Abril Gjurinovic, Gonzalo Molina | © Arsenal Filmverleih



Schweiz, Peru, Spanien 2023
Genre: Drama
Länge: 102 Min.
Regie: Klaudia Reynicke
Buch: Diego Vega Vidal, Klaudia Reynicke
Casting: Paola Léon-Prado, Paulo Paredes
Cast: Jimena Lindo, Gonzalo Molina, Luana Vega Sousa, Abril Gjurinovic, Susi Sánchez, Denise Arregui u.a.
Kamera: Diego Romero
Schnitt: Francesco De Matteis, Paola Freddi
Musik Department: Gioacchino Balisteri u.a.

Lima im Sommer 1992. Elena und ihre Töchter Lucia und Aurora bereiten ihre Abreise von Peru, wo sich soziale und politische Unruhen ausweiten, in die USA vor. Mit widersprüchlichen Gefühlen blicken die drei ihrem Abschied entgegen – von ihrer Heimat, von Familie, Freundinnen und Freunden – und auch von Carlos, Vater und Ex-Ehemann. Der ist ein charmanter Luftikus und hat sich schon lange kaum mehr blicken lassen. Doch nun, als die Abreise näher rückt, versucht er, sich seinen Töchtern wieder anzunähern…

Die Eltern geschieden, das Land in Aufruhr. Die eine Tochter noch Kind, die andere wird bald zur Frau. Ausgangssperren, Ressourcenknappheit, Inflation und Ungewissheit, wie es weitergehen soll, bestimmen Anfang der 90er Jahre in Peru den Alltag. Die Regisseurin beschreibt den Alltag einer Familie, in der jeder auf seine eigene Weise verzweifelt ist, in der eine allgegenwärtige Dysfunktionalität (die Unzuverlässigkeit des Ex-Mannes kommt ja wie als Sahnehäubchen für die geplagte Mutter auf die täglichen Nöte drauf) jeden einzelnen Schritt bestimmt, mit einer faszinierenden Mischung aus lässiger Selbstverständlichkeit, Mitgefühl und vor allem... Liebe! Diese zeigt sich gerade in allen Widersprüchen der Agierenden und ist auf ihre Art das Gegenteil von sämtlichen US-Amerikanischen Schmonzetten, die uns regelmäßig aufgetischt wurden und werden.

Ob oder wie sich das Blatt zum Ende hin wendet (Gehen oder Bleiben), wird natürlich nicht verraten, ist aber nachvollziehbar, überraschend und ergreifend gelungen.
Stilles, doch auf subtile Weise brennendes Kino, das vom täglichen Kampf alltäglicher Menschen in der Krise erzählt. Herzerwärmender Geheimtipp!

cnm 

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