A DIFFERENT MAN
A DIFFERENT MAN ★★★★★☆
Start: 05.12.2024 | FSK 12
USA 2023
Genre: Groteske, Drama, MetapherLänge: 112 Min.
Regie: Aaron Schimberg
Buch: Aaron Schimberg
Casting: Maribeth Fox
Buch: Aaron Schimberg
Casting: Maribeth Fox
Cast: Sebastian Stan, Renate Reinsve, Adam Pearson u.a.
Kamera: Wyatt Garfield
Schnitt: Taylor Levy
Musik: Umberto Smerilli
Kamera: Wyatt Garfield
Schnitt: Taylor Levy
Musik: Umberto Smerilli
Der ambitionierte aber erfolglose Schauspieler Edward leidet an Neurofibromatose, einer starken Gesichtsdeformation. Als ihm die Gelegenheit geboten wird, unterzieht er sich einem radikalen medizinischen Eingriff, um sein Aussehen drastisch zu verändern. Doch das Leben mit seinem neuen Traumgesicht wandelt sich schnell zum Albtraum, als ihm die Rolle seines Lebens, für die er geboren wurde, entgeht. Davon besessen, das Verlorene zurückzugewinnen, verliert sich Edward in den tiefen Abgründen der eigenen Psyche.
Stellen Sie sich eine Art kafkaesken Albtraum vor, in der die lang vertrauten Gesetzmäßigkeiten zum Thema Schönheit, Erfolg und Beliebtheit außer Kraft gesetzt wurden. Alles hier fühlt sich vorstellbar an, ist aber einen Tick neben der Realität und verdeutlicht - das ist der Clou - vielmehr die psychologischen Abgründe des Menschen als die physischen. Denn die Hauptfigur ist als physisch Auffälliger charakterlich viel angenehmer als nach dem Eingriff, der ihn hochattraktiv macht und gleichzeitig an den Rand seiner Existenz katapultiert. Damit stellt der Regisseur Geschichten wie Die Verwandlung oder Das Bildnis des Dorian Gray komplett auf den Kopf und macht sich führt eine Welt, in der sich alle Hälse nach nach den Schönsten und Beliebtesten recken, irritierend konsequent ad absurdum.
Das beweist erzählerischen Mut, Innovation, komplexes Denken. Und es veranschaulicht, wie schief wir doch gewickelt sein können mit all unserem Klischeedenken, unseren Komplexen, unseren "höheren Zielen". Leider ist die Geschichte für meinen Geschmack über-auserzählt, will Schimberg gegen Ende immer noch einen und noch einen Aspekt beleuchten und unterbindet damit ein wenig den Spaß am Nachhall der Geschichte.
Ein grenzüberschreitender und mutiger Film über Eitelkeit, Ehrgeiz und die Definition von Sympathie, der m.E. zu den wichtigsten, weil komplexesten Arbeiten des Jahres gehört.
cnm
Sebastian Stan erhielt den Silbernen Bären als bester Hauptdarsteller.
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