DIE SAAT DES HEILIGEN FEIGENBAUMS

DIE SAAT DES HEILIGEN FEIGENBAUMS ★★★★★½
Originaltitel: The Seed of the Sacred Fig | Start: 26.12.2024 | FSK 16
Innere Konflikte zerreißen die Familie | © Films Boutique /Alamode Film



Deutschland, Frankreich, Iran 2024
Genre: Drama
Länge: 167 Min. (langer Film)
Regie: Mohammad Rasoulof
Buch: Mohammad Rasoulof
Cast: Misagh Zare, Soheila Golestani, Mahsa Rostami, Setareh Maleki, Niousha Akhshi, Reza Akhlaghi, Shiva Ordooei, Amineh Arani
Kamera: Pooyan Aghababaei
Schnitt: Andrew Bird
Musik: Karzan Mahmood

Iman ist gerade zum Untersuchungsrichter am Revolutionsgericht in Teheran befördert worden, als nach dem Tod einer jungen Frau eine riesige Protestbewegung das Land ergreift. Obwohl die Demonstrationen zunehmen und der Staat mit immer härteren Maßnahmen durchgreift, entscheidet sich Iman für die Seite des Regimes und bringt damit das Gleichgewicht seiner Familie ins Wanken. Während der strenggläubige Familienvater mit der psychischen Belastung durch seinen neuen Job zu kämpfen hat, sind seine Töchter Rezvan und Sana von den Ereignissen schockiert und wie elektrisiert. Seine Frau Najmeh wiederum versucht verzweifelt, die Situation zu deeskalieren. Dann stellt Iman fest, dass seine Dienstwaffe verschwunden ist und stellt seine Familie unter Verdacht - und Beobachtung... 

Diese hochaktuelle Geschichte um staatlichen Druck auf das Individuum, die Verführung zur Kollaboration mit dem Unrechtsstaat - unterfüttert mit authentischen Bildern vom Protest im jahr 2022 - machen diesen dramatischen Thriller um die komplette Zerstörung einer Familie durch die "Saat des Misstrauens", wie ich es nennen würde, zu einer Art investigativem Kino, das man so schnell nicht vergisst. Die neueste Arbeit des Regisseurs (vorangegangener Film: Doch das Böse gibt es nicht, 2020) ist von der Hoffnung getragen, dass die Frauenbewegung im Iran trotz aller Repressalien letztlich erfolgreich sein wird.

Beklemmendes, mutiges und packendes Kino, dem aller Respekt und alle Aufmerksamkeit gebührt.

cnm 

Die Saat des heiligen Feigenbaums erhielt das Prädikat besonders wertvoll.
Der Film geht für Deutschland ins nächste Oscar®-Rennen.

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