DER BRUTALIST ★★★★★★
Originaltitel: The Brutalist | Start: 30.01.2025 | FSK 16
 |
Adrien Brody | © Universal Pictures |
GB, USA, Ungarn 2024
Genre: DramaLänge: 214 Min. (langer Film)
Regie: Brady Corbet
Buch: Brady Corbet, Mona Fastvold
Casting: Kristina Erdely
Cast: Adrien Brody, Felicity Jones, Guy Pearce, Joe Alwyn, Raffey Cassidy, Stacy Martin, Isaach de Bankolé, Alessandro Nivola u.a.Kamera: Lol CrawleySchnitt: Dávid Jancsó
Musik: Daniel Blumberg
Der Brutalist erzählt die epische Geschichte des jüdisch-ungarischen Architekten László
Toth, der nach den Schrecken des Zweiten Weltkriegs alles riskiert, um sein Leben in den
USA neu aufzubauen. Der Ermordung durch die Nazis glücklich entkommen, findet er Protektion und Förderung durch die wohlhabende Familie Van Buren - vornehmlich in Person des Patriarchaten Harrison Lee. Der erkennt das Talent des schicksalgebeutelten Mannes und beauftragt diesen mit der Planung und Verwirklichung eines riesigen Gebäudes, das gleich vier Funktionen auf einmal erfüllt: es soll Bibliothek, Sporthalle, Auditorium und Kapelle unter einem Dach bieten. Während der Umsetzung reisen Frau und Nichte Toths nach, die Frau schwer angeschlagen, die Nichte über eine lange Zeit stumm. Endlich ist die Familie teilweise wieder vereint und können sie in aller Ruhe Kraft und Hoffnung schöpfen. Doch was wie eine Geschichte psychischer und physischer Genesung anmutet, soll sich bald als eine erneute Erniedrigung herausstellen.
Dass eine fiktionale Geschichte ob ihres epischen Detailreichtums und der Authentizität und Eigenwilligkeit seiner Figuren wie eine wahre Biographie wirkt, ist für sich genommen schon eine kleine Sensation. Stück für Stück werden wir eingeladen und zu identifizieren und uns mit der Hauptfigur von einem Desaster ins nächste zu begeben. Denn so verlockend wie das freundlich winkende Großkapital ist, so vereinnahmend und zerstörerisch ist es auch. Die Perfidie eines solchen - m.E. allgemein gültigen - Verrats ist fantastisch in Szene gesetzt und hat Dank superber Darstellungen, Bilder und einer Musik, die imposant, aber nie überfrachtend ist, eine Wucht, die an Meilensteine der Kinogeschichte erinnert.
Bedauert habe ich das Ende, welches ein wenig kryptisch und wie abgebrochen wirkt und das befremdlicherweise die Frage nach dem Verbleib einer zentralen Figur offen lässt. - Dennoch: der Gesamteindruck dieses epochalen Werks wird noch für lange Zeit Maßstab sein und kommende potenzielle cinéastische Schwergewichte überschatten.
Eindringlicher Rat: schauen Sie sich Der Brutalist nur auf der großen Leinwand an. Seine enorme Überlänge ist Dank der fesselnden und facettenreichen Geschichte kaum zu spüren.
cnm
Unter den zahllosen (!) Auszeichnungen finden sich:
Golden Globes® > Bester Film, beste Regie, bester Hauptdarsteller,
Oscar® > bester Hauptdarsteller, beste Kamera, beste Filmmusik
Der Film erhielt das Prädikat besonders wertvoll.
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