DER GRAF VON MONTE CHRISTO

DER GRAF VON MONTE CHRISTO ★★★★★
Originaltitel: Le Comte de Monte-Cristo | Start: 23.01.2025 | FSK 12
Pierre Niney | © Jérôme Prébois / capelight pictures

Frankreich 2024
Genre: Drama, Rache-Epos, Literaturverfilmung
Länge: 178 Min. (langer Film)
Regie: Matthieu Delaporte, Alexandre de la Patellière
Buch: Matthieu Delaporte, Alexandre de la Patellière
Nach: Alexandre Dumas (Fortsetzungsroman von 1844-1846)
Casting: Élodie Demey
Cast: Pierre Niney, Bastien Bouillon, Anaïs Demoustier, Anamaria Vartolomeï, Laurent Lafitte, Pierfrancesco Favino, Patrick Mille, Vassili Schneider, Julien de Saint Jean, Julie de Bona, Adèle Simphal, Stéphane Varupenne, Bruno Raffaeli u.a.
Kamera: Nicolas Bolduc CSC
Schnitt: Celia Lafitedupont
Musik: Jérôme Rebotier

Marseille 1815. Die großen Träume des jungen Edmond Dantès stehen kurz vor ihrer Erfüllung: Er wird zum Schiffskapitän befördert und kann also endlich Mercédès, die Liebe seines Lebens, heiraten. Doch sein Erfolg schürt Neid und Missgunst, und schon bald wird Dantès von Rivalen verleumderisch bezichtigt, Mitglied einer bonapartistischen Verschwörung zu sein. Ohne Gerichtsverfahren wird er zur Haft im Inselgefängnis Château d’If verurteilt und eingekerkert. Erst nach vierzehn Jahren gelingt Dantès eine abenteuerliche Flucht, mit der er nicht nur seine Freiheit zurückgewinnt, sondern auch in den Besitz des legendären und lang verborgenen Schatzes der Insel Monte Christo gelangt. Fortan verfolgt der Gedemütigte einen ungewöhnlichen wie teuflischen Plan, um vernichtende Rache an seinen Verrätern zu üben.

Diese erneute Literaturverfilmung des klassischen Stoffes hat viel Opulentes zu bieten, ist glänzend gespielt und ausgestattet, stimmig in Tempo und Rhythmus. Mir schienen die Jahre im Kerker ein wenig kurz geraten, doch hier hält sich das Drehbuch offenbar an die Romanvorlage, in der sich der Autor auch nicht lange mit den entbehrungsreichen Jahren in der Finsternis aufhält. Der Fokus auf die komplizierte und verdammt aufwändige Durchführung des Racheplans inclusive maskierter Verführung und erneutem Verrat hin zum finalen Todesstoß darf sich dafür in aller Ausführlichkeit entfalten. Hier gab es für mich ein Glaubwürdigkeitsproblem, da der Rächer, der sich nun als Graf ausgibt, in 14 Jahren erstens kaum gealtert scheint und zweitens in seiner Maskierung kaum merklich verändert aussieht. Das kann verwirren, ist man mit dem Stoff nicht vertraut.

Dennoch: die Geschichte ist visuell beeindruckend und psychologisch stark umgesetzt, und sie lässt die zeitlose Botschaft erstrahlen, dass sich letztlich jedwede Rache gegen den Rächer selbst richtet und ihm keinen Frieden bringen wird. Ein souveränes Epos, das unbedingt auf die Kinoleinwand gehört.

cnm 

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