SEPTEMBER 5 - THE DAY TERROR WENT LIVE
SEPTEMBER 5 - THE DAY TERROR WENT LIVE ★★★★½☆
Originaltitel: September 5 | Start: 09.01.2025 | FSK 12
Zinedine Soualem, Leonie Benesch, John Magaro, Marcus Rutherford | © Constantin Film / Jürgen Olczyk |
Deutschland, USA 2024
Länge: 95 Min.
Regie: Tim Fehlbaum
Buch: Moritz Binder, Tim Fehlbaum
Casting: Simone Bär, Nancy Foy, Lucinda Syson
Buch: Moritz Binder, Tim Fehlbaum
Casting: Simone Bär, Nancy Foy, Lucinda Syson
Cast: Peter Sarsgaard, John Magaro, Ben Chaplin, Leonie Benesch, Zinedine Soualem, Georgina Rich, Corey Johnson u.a.
Kamera: Markus Förderer
Schnitt: Hansjörg Weißbrich
Musik: Lorenz Dangel
Kamera: Markus Förderer
Schnitt: Hansjörg Weißbrich
Musik: Lorenz Dangel
Mit den Olympischen Sommerspielen 1972 sollte das Image des Nachkriegsdeutschlands in ein fröhlicheres, weltoffenes gewandelt werden, es war höchste Zeit. Doch es kam ganz anders. München, am 5. September '72. In aller Frühe hört man von der Zentrale des amerikanischen Senders ABC Schüsse aus dem nicht weit entfernten Olympischen Dorf. Eine Gruppe Palästinensischer Terroristen hat elf Mitglieder der israelischen Mannschaft als Geiseln genommen. Da Sender vor Ort sind, müssen sie nun entscheiden: wird das Geschehen live übertragen oder nicht - mit allen nur denkbaren Folgen. Mit Hilfe einer deutschen Dolmetscherin übernimmt ein ehrgeiziger Producer die Übertragung. Damit öffnet sich ein Kapitel, das die Medien nie wieder verlassen soll, und die Frage nach journalistischer Moral, Verantwortung, Pflicht und/oder Mittäterschaft. Denn die übertragenen Bilder konnten ja auch von den Geiselnehmern gesehen und genutzt werden... Die Übertragung damals hatte Millionen von Zuschauern...
Der hochspannend aufgezogene, authentisch wirkende (auch weil mit Archivbildern geschickt durchwobene) "Thriller" wirft uns, die wir im Kinosaal sitzen, gemeinsam auf die immer selbe Frage zurück: ist die mediale Aufmerksamkeit gegenüber Terror und Gewalt eine Notwendigkeit oder Inspiration für die kommenden Taten, die Befriedigung von gewalttätigen Narzissten und die perverse Befriedigung des Voyeurismus' der Zuschauenden. Gerade wir in den Kinosesseln dürfen uns das fragen, wie wir diese Fragen beantworten wollen.
Mit dieser Reflektionsebene reicht September 5 weit über einen reinen Unterhaltungsfilm hinaus. Und natürlich ist die Frage, ob man ihn nun empfehlen kann oder sollte oder nicht, kaum zu beantworten.
cnm
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