THE VILLAGE NEXT TO PARADISE

THE VILLAGE NEXT TO PARADISE ★★★★★
Start: 30.01.2025 | FSK 12
Ahmed Ali Farah, Ahmed Mohamud Saleban | © FreibeuterFilm



Deutschland, Frankreich, Österreich, Somalia 2024
Genre: Drama
Länge: 133 Min. (langer Film)
Regie: Mo Harawe (Debüt)
Buch: Mo Harawe
Casting: Mohamed Mohamud Jama
Cast: Ahmed Ali Farah, Anab Ahmed Ibrahim, Ahmed Mohamud Saleban u.a.
Kamera: Mostafa El Kashef
Schnitt: Joana Scrinzi, aea
Musik:

In einem abgelegenen somalischen Dorf kämpft Mamargade, ein alleinerziehender Vater, mit den Herausforderungen des täglichen Lebens. Seine Schwester Araweelo sucht nach ihrer Scheidung bei ihm eine Bleibe. Cigaal, sein Sohn, wird in den Turbulenzen dieser anstrengenden Situation manchmal übersehen. Trotz unterschiedlicher Ziele in einer komplexen Welt findet die Familie durch Gleichmut, Vertrauen und Zuneigung ihren eigenen Weg.
Der somalisch-österreichische Drehbuchautor und Regisseur Mo Harawe liefert mit seinem Debütfilm einen seltenen Einblick in ein Land, das kaum je auf der großen Leinwand zu sehen ist. 

Der fiktionale Name des Ortes - Paradise Village - könnte wie Hohn oder Ironie wirken, ist aber tiefe Empfindung des somalischen Regisseurs. Sein Statement: "Es gibt in Somalia wunderschöne Orte mit wilden und wunderschönen Stränden. Auf dieser Ebene sehe ich in der Tat einen Ort „next to paradise“. Auf einer anderen Ebene steht dieser Name für (...) ein Land, das so ein großes Potenzial hat, es hat die längste Küste Afrikas mit dem Indischen Ozean auf der einen und dem Golf von Aden auf der anderen Seite und weniger als 15 Millionen Einwohner. Trotzdem gibt es so viele Probleme diesem Land, die sowohl von Leuten dort als auch von äußeren Kräften verursacht werden. Für mich ist Somalia auch ein Land „next to paradise“.

Ich musste zwei bis drei Gang runterschalten, um mich auf das zeitlupenartige Erzähltempo des Films einlassen zu können. Aber dann entspinnt sich ein stimmiger Film über allzu Menschliches in harten, depressiven Zeiten, über Liebe, die sich niemals vordergründig zeigt, sich hinter schroffen Fassaden verbirgt, aber immer da und lebendig ist in den elementaren, verantwortungsvollen Entscheidungen. Selbst der Junge, der sich mittelfristig vom Vater entfernen muss, wird das später verstehen.
Das alles erzählt Harawe nie laut oder pathetisch; es ist, als wolle er selbst die Kategorie Drama in der Schublade lassen. - Die Geschichte bekommt auf diese Weise dokumentarischen Charakter, glimmt zugleich aber auch hochpoetisch, wie das kaum ein Spielfilm je erreicht.

Wenn Sie ein wenig Geduld aufbringen und sich auf das ungewohnte Erzähltempo einlassen, werden Sie von einem kleinen, aber ewig wirkenden Lichtstrahl berührt.

cnm 

The Village next to Paradise ist dern erste somalische Film, der jemals in der prestigeträchtigen Sektion "Un Certain Regard" in Cannes gezeigt wurde.


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