BRIDGET JONES - VERRÜCKT NACH IHM ★★☆☆☆☆
Originaltitel: Bridget Jones: Mad About the Boy | Start: 27.02.2025 | FSK 12
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Casper Knopf, Mila Jankovic, Renée Zellweger | © Universal Pictures |
Großbritannien 2025
Genre: RomComLänge: 125 Min. (langer Film)
Regie: Michael Morris
Nach: Helen Fielding, Dan Mazer, Abi Morgan
Buch: Helen Fielding (Roman)
Casting: Lucy Bevan, Olivia Grant
Cast: Renée Zellweger, Chiwetel Ejiofor, Leo Woodall, Jim Broadbent, Colin Firth, Hugh Grant, Mila Jankovic, Casper Knopf, Josette Simon u.a.Kamera: Suzie LavelleSchnitt: Mark Day
Musik: Dustin O'Halloran
Seit ihr Mann vor vier Jahren verstarb, ist Bridget Jones alleinerziehende Mutter zweier Kinder, des 10jährigen Billy und der 6jährigen Mabel. Ihre Wahlfamilie - darunter Freunde, Verwandte und ein Ex-Lover - unterstützen sie nach Kräften, das System funktioniert. Natürlich ist an einem bestimmten Punkt die Zeit wieder reif, der Liebe eine Chance zu geben. Dating-Apps sollen da weiterhelfen. Bald scheint dann auch der Richtige vor der Tür zu stehen: Roxster ist jung, gut aussehend und versprüht einen natürlichen Charme. Der Altersunterschied von etwa 20 Jahren scheint ihn nicht zu tangieren - die beiden sind kurzerhand auf einer rosaroten Wolke! Die anderen Fronten im Leben der engagierten Mutter - wie etwa die anderen ach so perfekten Mütter in der Schule oder dieser seltsam besserwisserische Lehrer, mit dem Bridget sich ständig anlegt, trüben ihr Glück zunächst nur leicht.
Bridget Jones 4 ist so anachronistisch, dass es weh tun kann. Die Frauenfigur, die uns kollektiv das Herz brechen oder es zumindest erobern soll, die Identifikationsfigur vorderster Front, kommt dümmlich, unbeholfen und vollkommen hilflos daher und muss - ja wirklich - von mindestens einem Mann zu ihrem Glück gerettet, ja im Wortsinn aufgefangen werden. Eigenartigerweise wirkte sie vordem nicht sonderlich unglücklich!
Warum etwas Magisches zwischen einem Mann und einer Frau entsteht, hängt hier nicht etwa von ihrem gedanklichen Austausch, von Ideen, Idealen, Humor oder sonstigen nennenswerten Momenten ab, sondern allein von der Tatsache, dass beide da und verfügbar sind und einander in die Augen schauen. Alles, was darum herum passiert, gerät vor diesem Hintergrund zu dekorativem Beiwerk. Immerhin lässt die Erzählung wohldosierten Schmerz zu in Form von imaginierten Erinnerungsfragmenten, dem nonverbalen Dialog mit dem Verstorbenen und einem rührend echten und emotionalen Moment der (Selbst-)Erkenntnis Seitens Zellweger.
Für Langzeitfans des Genres könnte das alles funktionieren; mich deprimiert ein Film, der sich en gros derart ungehemmt an das Geschlechterklischee einer vergangenen Ära lehnt, welches schon früher eine Beleidigung darstellte. Meine stille Hoffnung ist nun, dass die Produzenten es mit diesem vierten Teil endlich gut sein lassen.
cnm
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