KÖLN 75

KÖLN 75 ★★★★★
Start: 13.03.2025 | FSK 12
Mala Emde | © Alamode



Deutschland, Belgien, Polen 2024

Genre: Spielfilm, wahre Geschichte
Länge: 115 Min.
Regie: Ido Fluk
Buch: Ido Fluk
Casting: Emrah Ertem
Cast: Mala Emde, John Magaro, Michael Chernus, Shirin, Eissa, Enno Trebs, Leo Meier, Leon Blohm, Ulrich Tukur, Jördis Triebel, Susanne Wolff, Daniel Betts, Alexander Scheer u.a.
Kamera: Jens Harant
Schnitt: Anja Siemens
Musik: Hubert Walkowski
Musikberatung: Martin Hossbach

Gehören Sie zu den Leuten, die "The Köln Concert" von Jazzlegende Keith Jarrett auf Vinyl besitzen, sich an die Unverwechselbarkeit dieser magischen Klänge jederzeit erinnern und sie auch gern hin und wieder abspielen? Falls nicht, probieren Sie ein paar Takte - und Sie werden kaum davon loskommen. Dieses Konzert wurde einmal in der Kölner Oper gespielt und nie wieder in dieser Form, und gottseidank wurde es aufgezeichnet. Bis heute ist es das mit 4Millionen Exemplaren meistverkaufte Solo-Jazz-Album aller Zeiten. Köln 75 erzählt fesselnd, wie es zu der Aufnahme kam, erzählt von der damal 18jährigen Vera Brandes, die gänzlich unbedarft aber mit aller Leidenschaft dafür sorgte, dass dieses Konzert stattfinden konnte. Brandes traute sich was, sie legte sich ins Zeug, sie ging an den Rand der Verzweiflung gegen jede Vernunft und jedes Hindernis. Und die Hindernisse waren groß!

Fantastisch besetzt und gespielt, schieben sich in Köln 75 zwei Erzählebenen ineinander wie tektonische Platten: das eigenwillige und störrische Vorgehen der Brandes, die sich vor allem von einem arrogant-destruktiven Vater nicht beirren ließ und die Lebensphilosophie des Künstlers Jarrett, dem seine Kunst der Jazz-Impro über alles ging, und der einen sehr eigenen, steinigen Weg wählte, sich auch unter Schmerzen in die Konzerte, vor seinen Flügel begab, um zu geben, was er geben musste. Für beide stand aus persönlichen Gründen viele, wenn nicht alles auf dem Spiel an diesem Abend. Ich hatte keine Ahnung, dass diese Geschichte, diese Aufzeichnung so knapp am Scheitern vorbei verwirklicht wurde...

Während ich dies schreibe, höre ich Takte aus dem Konzert und bekomme eine Gänsehaut. Gönnen Sie sich ein im Wortsinn wahres Abenteuer, eins das packt, eins das bewegt und einen in Dankbarkeit zurücklässt: gehen Sie ins Kino!

cnm 

War im Kino. Wollte applaudieren.

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