ERNEST COLE: LOST AND FOUND
ERNEST COLE: LOST AND FOUND ★★★★★★
Start: 17.04.2025 | FSK 12
USA, Frankreich 2025
Länge: 105 Min.
Regie: Raoul Peck
Buch: Ernest Cole, Raoul Peck
Stimme Ernest Cole: LaKeith Stanfield
Buch: Ernest Cole, Raoul Peck
Stimme Ernest Cole: LaKeith Stanfield
Kamera: Wolfgang Held, Moses Tau, Ernest Cole
Schnitt: Alexandra Strauss
Musik: Alexei Aigui
Schnitt: Alexandra Strauss
Musik: Alexei Aigui
Im Jahr 2017 werden in einem schwedischen Banksafe 60.000 Fotonegative gefunden. Der Künstler: Ernest Cole, der erste schwarze Berufsfotograf in Südafrika, geboren 1940. Ein Mann, der für die und durch die Fotografie sah, sich mitteilte, lebte. Im Jahr 1967 hatte er mit seinem Fotobuch House of Bondage eine Arbeit zum Thema Apartheid in seinem Land vorgelegt - eine explizite Kritik, die ihm selbstverständlich Schwierigkeiten mit dem System einbrachte. Seine Fotonegative wurden konfisziert... Er exilierte nach New York und glitt bereits in den 1980er Jahren in ein Schattendasein: unbeachtet, vergessen. Während dieser depressiven Jahre nahm er nur noch einmal eine Kamera in die Hand, für ein einziges Foto. Das Wort, das sich in seinen Notizen am häufigsten findet, ist Heimweh. 1990 stirbt er in New York mit 49 Jahren.
Raoul Peck hat aus der Masse an Fotos ein perfektes Mosaik gebaut, dieses weitestgehend nicht mit Talking Heads unterfüttert, sondern allein mit den von Schauspieler LaKeith Stanfield vorgelesenen Notizen/Gedanken des Künstlers. Dieses simple Konzept geht derart organisch auf, die emotionale bzw. empathische Leistung des Stanfield vor'm Mikrofon ist so erschütternd authentisch, dass wir unwillkürlich ganz und gar hineingezogen werden in die Lebenswirklichkeit und Gedankenwelt des längst Verstorbenen, dessen Bilder beredt sind wie die der weltbekanntesten Fotografen.
Eine besserer, behutsamerer und dabei zwingenderer Umgang mit einem künstlerischen Nachlass ist mir kaum vorstellbar. Pecks Dokumentarfilm ist ein ein so zeitloses wie relevantes Denk- und Mahnmal. - Meisterlich!
cnm
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© Ernest Cole |
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© Ernest Cole |
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Ernest Cole © Ernest Cole |
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