ICH WILL ALLES. HILDEGARD KNEF
ICH WILL ALLES. HILDEGARD KNEF ★★★★★☆
Start: 03.04.2025 | FSK 12
Deutschland 2025
Genre: Dokumentarfilm, PorträtLänge: 98 Min.
Regie: Luzia Schmid
Buch: Luzia Schmid
Buch: Luzia Schmid
Sprecherin: Nina Kunzendorf
Mit: Christina Palastanga, Paul von Schell
Kamera: Hajo Schomerus
Schnitt: Yana Höhnerbach
Musik: Danielle de Picciotto, Alexander Hacke
Mit: Christina Palastanga, Paul von Schell
Kamera: Hajo Schomerus
Schnitt: Yana Höhnerbach
Musik: Danielle de Picciotto, Alexander Hacke
Hildegard Knef (*1920 †2002), jung während der letzten Kriegsjahre zur Schauspielerin berufen, ehrgeizig, nach Schönheit und Perfektionierung lechzend, war Zeitlebens eine strahlende, zerbrechliche und auf spröde Art glamouröse Figur des öffentlichen Interesses. Ihr Weg als Bühnen- und Filmfigur, als Entertainerin, Autorin und Sängerin kannte fast nur Extreme. Dem Ruf nach Amerika folgte sie früh, um dort festzustellen, dass man sie dort - quasi stellvertretend fürs Nazi-Deutschland - aufs Trockene setzte, ihr keine Arbeit gab. Später bezeichnet sie diese Zeit als eine wertvolle...
Dokumentaristin Luzia Schmid zeichnet den Lebensweg der Künstlerin fast ausschließlich mit Archivmaterial nach, in das sie sich gestürzt hat und das sie in der vorliegenden Doku mit traumwandlerischer Sicherheit verflicht. Die Säulen ihrer Arbeit sind ungezählte Interviews mit der Knef, O-Töne ihrer Tochter Christina und Lebensgefährten bzw. Ehemänner sowie kontemplative Momente, die uns Zeit geben, das Gesehene und Gehörte nachwirken zu lassen.
Es ist offensichtlich, dass die Privatperson von der öffentlichen Figur in keinem Fall zu trennen war: Knef fürchtete die Bühne so, wie sie sie brauchte. Der zweite Ehemann, der britische Schauspieler David Cameron, drängte sie zur beruflichen Perfektion. Wenn sie die Bühne betrat, war immer auch die private Hilde klar zu erkennen. Und ihre späteren Texte um Krankheit und Altern waren für sie notwendiger Tabubruch. - Heile Welt und den Begriff von "Glück" (wie etwa bei Homestory-Fotos für die Illustrierten) bezeichnete Knef gelassen als Trugbilder und gleichzeitig notwendiges Übel, um sich verkaufen zu können.
Dokumentaristin Luzia Schmid zeichnet den Lebensweg der Künstlerin fast ausschließlich mit Archivmaterial nach, in das sie sich gestürzt hat und das sie in der vorliegenden Doku mit traumwandlerischer Sicherheit verflicht. Die Säulen ihrer Arbeit sind ungezählte Interviews mit der Knef, O-Töne ihrer Tochter Christina und Lebensgefährten bzw. Ehemänner sowie kontemplative Momente, die uns Zeit geben, das Gesehene und Gehörte nachwirken zu lassen.
Es ist offensichtlich, dass die Privatperson von der öffentlichen Figur in keinem Fall zu trennen war: Knef fürchtete die Bühne so, wie sie sie brauchte. Der zweite Ehemann, der britische Schauspieler David Cameron, drängte sie zur beruflichen Perfektion. Wenn sie die Bühne betrat, war immer auch die private Hilde klar zu erkennen. Und ihre späteren Texte um Krankheit und Altern waren für sie notwendiger Tabubruch. - Heile Welt und den Begriff von "Glück" (wie etwa bei Homestory-Fotos für die Illustrierten) bezeichnete Knef gelassen als Trugbilder und gleichzeitig notwendiges Übel, um sich verkaufen zu können.
In ihren Interviews spricht sie mit einer Empathie und Klarheit - meist bittere - Wahrheiten so reflektiert aus, wie man es sich heute von öffentlichen Personen nur noch erträumen kann. Alles in allem bin ich darob bei der Sichtung regelrecht im Film versunken...
Möglich, dass manche sagen: "Alles nicht neu, das habe ich alles gewusst" - doch wird Ich will alles. Hildegard Knef die Zeiten überdauern und noch in ferner Zukunft ein erhellendes Dokument zum Thema Mensch (bzw. Frau) vs. Showbiz sein.
cnm
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